


intuitive tides
2025
tinted glass, cotton threads, analogue print on baryta paper



visual | performance art
intuitive tides
2025
tinted glass, cotton threads, analogue print on baryta paper
lunaires
2025
steel, transparent paper, wax, various dimensions
sustain 2025 latent exposure on matte baryta paper, fixied, 218×103 cm, unique
Luftkörper, 2025
In durchsichtigen Glasröhren, die an technische Messinstrumente oder Laborutensilien erinnern, schweben gleich groß ausgestanzte Papiere, die in ihrer zarten Beschaffenheit mit der Präzision des Glases kontrastieren. Scheinbar schwerelos fixiert, werden sie nur durch ihre eigene Materialspannung in Berührung mit den Innenwänden der transparenten Röhren gehalten. Ihre Anordnung ist unregelmäßig, lebendig, und doch scheint sie einer bestimmten Sequenz zu folgen, die nicht sofort zu entschlüsseln ist. Wie synkopierende Rhythmen oder unterschiedliche Schichtungen. Assoziationen zu Atmung oder Körpergefäßen liegen ebenso nahe wie Teststreifen, Proben oder Füllstände, die sich mehr und mehr auflösen.
Das Material der Papiere ist nicht etwa beliebig gewählt: dünne Seidenpapiere, die man als Trennblätter von Fotoalben kennt, lassen an das Beschützen und Berühren denken. Fragmente von Körperaufnahmen, Haut, suggerieren Intimität und Nähe. Die unterschiedlichen lichtempfindlichen Fotopapiere, die zu Beginn noch weiß und im Lauf der Eröffnung immer mehr Töne von Fleisch oder Himmel annehmen, transportieren sowohl instabiles Veränderungspotential als auch Flüchtigkeit – eine vergängliche Natur, vor der sie die Seidenpapiere schützen wollen, aber eben nicht können.
So sind die Röhren wie einzelne Bohrkerne, aus denen etwas Vergangenes ablesbar wird, das mit Berühren, Beschützen und Verändern zu tun hat. Sie lassen eine Spannung entstehen zwischen Körperlichkeit und deren technischer Skalierung, zwischen dem Bedürfnis nach Bewahrung und der unaufhaltsamen Unbeständigkeit.
Während die Glasröhren für Transparenz und Messbarkeit stehen, erinnern die zarten Papiere mehr an Organisches, das Innehalten, die vergängliche Natur von Zeit und Körperlichem. Es ist ein Versuch, den fließenden, ungreifbaren Moment der Nähe festzuhalten und zugleich das Vergehen, das Erinnerung-Werden zu akzeptieren. So reflektiert die Arbeit über die Fragilität von Berührungen, die unaufhaltsame Veränderung, die wir zu kontrollieren suchen, während sie uns doch immer wieder entgleitet.
take me or leave me, 2022, approx. 8x8x10 cm
303 different latent exposures on photographic paper, glass, wood,
participatory installation, transformation during exhibition through visitors (a revealed image will expose the underlying one and start to fade it out)
zögernde Emotionen, 2023, eyebrows, bookbinding glue, paper, 30×42 cm
video projection, 0’28, loop
drop&drag VIII 2019
fixer on silver gelatin paper, acetate envelope, exposition to daylight,
transformation during exhibition, about 30×40 cm
artist book, 21×12,5 cm, 62 pages
edition of 15 signed copies, printed and bound by the artist